In Zeiten, in denen die Verwandtschaft oft nicht mehr am selben Ort oder vielleicht sogar nicht mehr im selben Land lebt, wird der Umgang mit Technik immer wichtiger, um in Kontakt zu bleiben. Vor allem für ältere Menschen bedeutet das eine große Umstellung, die viele Möglichkeiten mit sich bringt.
Die digitale Sprechstunde bietet individuelle Hilfe und Beratung für Seniorinnen und Senioren im Umgang mit Smartphones, Tablets und Laptops und allem, was damit zu tun haben kann. Jeden ersten Montag im Monat in Ense-Bremen im Rathaus und jeden dritten Montag im Monat im Offenen Treff Lindenhof in Niederense, jeweils von 14 bis 16 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich. Ansprechpartner und Anmeldung: Steffen Berger,
Tel. 02938 980-214
Das neue Angebot „Internet und Kaffeeklatsch“ wird gut genutzt. Egal, welche Fragen es gibt. Die Jüngeren gehen mit den Älteren zusammen auf die Suche nach Lösungen.
Da waren die beiden „Aufpasser“ schlicht sprachlos. Uwe Hahn von der Freiwilligenagentur beobachtete stumm mit offenem Mund, wie es nur Sekunden brauchte, bis er im PC-Raum der Conrad-von-Ense-Schule praktisch überflüssig wurde.
Informatiklehrer Mark Winkler schaute ungläubig zu, wie sich die schüchternen Jugendlichen in emsig plaudernde Helfer verwandelten: Zwischen sie und ihre „Kundschaft“ passte schon nach wenigen Momenten kein Blatt mehr. Störung unerwünscht! Schließlich galt es hier bei der Premiere von „Internet und Kaffeeklatsch“, ernste Probleme zu lösen.
Internet-Hilfe für Senioren
Wer Interesse hat, am „Kaffeeklatsch“ teilzunehmen: Infos und Anmeldungen sind bei Steffen Berger bei der Freiwilligenagentur Ense möglich unter Telefon 02938/980214 oder s.berger@gemeinde-ense.de. Dort gibt es übrigens auch die digitale Sprechstunde für Senioren an jedem ersten Montag im Rathaus Ense-Bremen und jeden dritten Montag im Monat im offenen Treff Lindenhof in Niederense, jeweils von 14 bis 16 Uhr.
Anlaufpunkt für alle: Probleme aller Art werden angegangen
„Mein Ehemann ist vor drei Monaten gestorben“, erzählt Christa Herbaum mit stockender Stimme. „Er hat immer alles gemacht. Jetzt stehe ich da, bekomme andauernd E-Mails und weiß nicht, wie es geht“, sagt sie und schaut flehend die Jugendlichen an, die dort artig in einer Reihe auf ihren Einsatz warten. „Deshalb bin ich hier, weil ich es jetzt lernen muss und auch will“, sagt die Rentnerin. Sie ist heilfroh, dass die Freiwilligenagentur zusammen mit der Conrad-von-Ense-Schule den Versuch wagt und hier einen Anlaufpunkt für alle einrichtet, die Probleme mit ihrem Smartphone, Tablet oder Computer im Alltag haben.
Auch Anne Nölle-Jost ist fast schon verzweifelt. Sie hat ein neues Smartphone bekommen, will damit in der Krankenkassen-App ihre geförderten Sport-Kurse einreichen. „Das geht ja heute alles immer nur noch im Internet und ich kenne mich einfach nicht aus“, sagt sie. „Jetzt soll ich dauernd die App aktualisieren und weiß nicht, wie es geht.“ Ein Jugendlicher zuckt schon ungeduldig, als er das hört. Er weiß, wie das Problem zu lösen ist, und möchte am liebsten sofort anfangen.
Dazwischen passte kein Blatt mehr: Die Pärchen waren schon nach kurzer Zeit auf Problemlösungssuche. © privat
Neuer Turnus nach den Sommerferien: Jung und Alt lernen gleichermaßen
„Ich bin baff, wie schnell sich die Senioren und Jugendlichen hier finden und sofort mit Haut und Haaren in der Problemlösung versinken“, sagt Uwe Hahn ungläubig. „Ich bin ja jetzt wohl überflüssig“, ergänzt er grinsend. An der einen Ecke des Tisches werden eifrig Bilder vom Smartphone gelöscht.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.